11. Februar 2023
Gehölzpflege und Ausflug zum Naturschutzgebiet
Um 10 Uhr am Roßwasenhaus in Rottweil. So hieß es in der Einladung für das heutige Treffen für interessierte Ehrenamtliche, die sich beim NABU einbringen möchten. Heute stehen zwei Programmpunkte zur Auswahl: Wer „Schaffen“ möchte, geht mit Bernd zur Gehölzpflege. Wer lieber einen Spaziergang im Naturschutzgebiet macht, begleitet Sabine. Nach einer gemeinsamen Stärkung und Besprechung im Roßwasenhaus, geht es los.
Aber halt! Was war das da am Fenster? Habt ihr das gesehen?
Ein Wieselartiges Tier, wendig mit langem Schwanz, dessen Ende braun, der Rest des Tieres aber weiß ist. Ein Hermelin! Tatsächlich huscht hier vor unseren Augen ein Hermelin durch den Garten am Roßwasenhaus. Die Gruppe ist hellauf begeistert. „Sowas habe ich noch nicht gesehen. Ich wusste nicht mal, wie man dieses Tier nennt“, bekundet einer der neuen NABU Interessierten. Ein erstes Highlight dieses Tages, und nicht das letzte!
Während also ein Teil der Gruppe zur Gehölzpflege aufbricht, setzt sich der Rest in Richtung Göllsdorf (bei Rottweil) in Bewegung.
Spaziergang zum Linsenbergweiher
„Eine Wacholderdrossel!“ Sabine zeigt in die Luft. Zwischen den noch kahlen Vorfrühlingsästen der Obstbäume setzt sich der Vogel nieder, der eben noch wie eine rostige Ratsche klingend die Stille der kühlen, sonnigen Landschaft durchbrach. „Mit dem Wetter haben wir heute Glück, toll!“
Dann ein paar Amseln entlang des Weges, der uns vom Parkplatz der Mehrzweckhalle in Göllsdorf, vorbei an weidenden Schafen führt und schließlich ins Schutzgebiet mündet.
“Landschaftsschutzgebiet“ steht hier auf dem Schild. Das ist also noch nicht das Naturschutzgebiet. „Häufig ist es so, dass Naturschutzgebiete umgürtelt sind von Landschaftsschutzgebieten. Wir arbeiten uns sozusagen weiter ins Zentrum des Geschehens vor“, erklärt Sabine Fischbach. Sabine ist 2. Vorsitzende des NABU Rottweil und führt unsere Gruppe an diesem Samstagvormittag zum Linsenbergweiher.
Am großen Info-Schild, am einzigen Schilfgebiet im Landkreis Rottweil vorbei, geht es weiter Richtung Naturschutzgebiet. Bevor wir den Weiher erreichen, kommen wir an einem alten Weidenbaum in der Landschaft vorbei, ein Rotkehlchen hüpft von Ast zu Ast. Hier kann der Baum „in Ruhe“ absterben. Für viele Tiere entstehen so Lebensraummöglichkeiten im Totholz und in Baumhöhlen.
Nachdem Elster, Rabenkrähe und Eichelhäher gesichtet wurden, war ein guter Teil unserer heimischen Rabenvögel abgedeckt. Am Weiher angekommen, hielten wir einen Moment inne und bestaunten das weiß vereiste Gewässer, von Schilf gesäumt im imposanten Winterkleid.
Dann folgten wir den Spuren des Bibers! Nicht übersehen: Die abgeschälten Baumrinden und spitz zugenagten Stämme, die der Biber hier hinterlassen hat. In umgekehrter Richtung ging es bald mit der warmen Mittagssonne zurück zum Parkplatz. Eine kleine Reise, direkt vor der Haustüre.
Unser TIERBERICHT vom Ausflug
(in chronologischer Reihenfolge)
- Hermelin
- Erlenzeisig
- Wacholderdrossel
- Amsel
- Elster
- Rotkehlchen
- Rabenkrähe
- Eichelhäher
- Goldammer
- Kleiber
- Blaumeise
- Kohlmeise
- Fuchs
- Graureiher