16. Juni 2023

"Netzwerk Naturschutz" in Hechingen

Das RP Tübingen lud zum Regionaltreffen Neckar-Alb

Erst Impulsvorträge, dann Exkursion auf die Streuobstwiesen des NABU Hechingen: Naturschützende aus der Region tauschten sich aus. Vorne rechts: Gert Rominger (NABU Hechingen) und Stefan Schwab (RP Tübingen). - Foto: T. Ayoub / NABU
Erst Impulsvorträge, dann Exkursion auf die Streuobstwiesen des NABU Hechingen: Naturschützende aus der Region tauschten sich aus. Vorne rechts: Gert Rominger (NABU Hechingen) und Stefan Schwab (RP Tübingen). - Foto: T. Ayoub / NABU

Unter der Frage

"Kommunale Biotopverbund-Planung – Wie gelingt die Einbindung von Natur/-Artenschutzakteuren vor Ort?", lud das Regierungspräsidium am vergangenen Freitag Naturschützende zum Austausch ein. Moderiert von "TransLake", begrüßte RP-Referatsleiter Stefan Schwab (Referat 56 - Naturschutz und Landschaftspflege) die Anwesenden zur Veranstaltung im Konstantinsaal der Hechinger Stadthalle. Interessierte und Aktive aus Behörden, Verwaltungen und Verbänden lauschten dem Programm aus Input-Vorträgen und Erfahrungsberichten und diskutierten angeregt.

Thomas Bamann (RP Tübingen) stellt das Projekt vor. Foto: TransLake
Thomas Bamann (RP Tübingen) stellt das Projekt vor. Foto: TransLake

Kreuzotter-Schutz

Im Zollernalbkreis befindet sich das größte Populationsvorkommen der Kreuzotter im gesamten Albgebiet. Thomas Bamann vom RP stellte das Kreuzotter-Schutzprojekt der Haupt- und Ehrenamtlichen in Albstadt als gutes Beispiel eines gelungenen Biotopverbundprojektes vor. Der NABU Albstadt hatte Spendengelder für das Projekt eingeworben und mitunter Unterstützung der Stadtwerke erhalten.

 

 


Mathias Stauß (NABU Albstadt, 3. v. r.) beantwortet Fragen zum Kreuzotterprojekt. Foto: TransLake
Mathias Stauß (NABU Albstadt, 3. v. r.) beantwortet Fragen zum Kreuzotterprojekt. Foto: TransLake

Artgerechte Unterstützung

Die Ansprüche der Kreuzottern - strukturreiche weite Bereiche - werden mit dem Projekt begünstigt. Steinhügel, Überwinterungsquartiere und die Anlage von Gewässern sollen helfen die Schlangen zu erhalten und zu fördern, berichtete Mathias Stauß vom NABU Albstadt in seinem Vortrag. Seit Herbst 2022 sind die Überwinterungquartiere fertiggestellt, bereit für den Einzug!

 

 


 

Auf die Zusammenarbeit kommen es an -  Modellgemeinde Albstadt

Eine Kooperation, die auch deshalb gut funktioniert, weil die Stadt Albstadt sich als Modell-Gemeinde für den Biotopverbund besonders engagiert. Beispielweise durch "Schaffung zusätzlicher Personalstellen und die zielgerichtete Umsetzung der Biotopvernetzung", berichtete Johannes Luippold, Mitarbeiter der Stadt Albstadt. Er lobte die gute Zusammenarbeit von Behörden und Ehrenamt, Baufirmen und engagierte Bürgerschaft. Gleichzeitig machte er aber auch auf Hindernisse aufmerksam, die durch fehlende Kommunikation entstehen können. "Abstimmung, Austausch und Kommunikation" seien das "A und O", wenn es um das Vorantreiben der Projekte geht. Wie steht es um andere Gemeinden, welche Kommunen sind wie weit in der Biotopverbundplanung? Die Biotopbotschafter der Landkreise berichteten aus ihren Zuständigkeitsbereichen. Anhand von Übersichtskarten wurde deutlich, welcher Planungs- und Umsetzungsstatus besteht. Vernetzungstreffen wie das heutige sind ein guter Anlass, um hier ein Auge auf den nötigen Fortschritt der regionalen Biotopvernetzung zu werfen und motiviert voranzuschreiten.

 

Hans-Martin Weisshap (NABU Hechingen) erläutert die Pflege der Streuobstwiese. Foto: T.Ayoub / NABU Neckar-Alb
Hans-Martin Weisshap (NABU Hechingen) erläutert die Pflege der Streuobstwiese. Foto: T.Ayoub / NABU Neckar-Alb

Mit dem NABU Hechingen durch die Wiese

Am Ende des Treffens besuchten Teilnehmende die teils von Schafen beweidete und von Ehrenamtlichen des NABU Hechingen bewirtschaftetete Streuobstwiese, die in Verbindung mit anderen Flächen u.a. die regionale Steinkauzpopulation fördern soll. Durch extensive Wiesenpflege, fachgerechte Baumpflege und Obstbaum-Nachpflanzungen schafft der NABU hier einen erhaltenswerten Lebensraum. Hans-Martin Weisshap (NABU Hechingen) führte über das Gelände, während der Rotmilan seine eleganten Kreise zog.

Eindrücke der Exkursion: siehe Bildergalerie.

 

 


Das "Netzwerk Naturschutz"

Hintergrund: Eine beispiellose Veranstaltungsreihe, die so nur im Regierungsbezirk Tübingen angeboten wird.  Seit 20 Jahren bereits besteht das Netzwerktreffen. Ursprünglich initiiert von der Stiftung Naturschutzfonds, hat das Regireungspräsidum diese wichtige Austauschplattform fortgeführt, bei deren Veranstaltungen sich regionale Naturschützende aus Behörde, Haupt- und Ehrenamt begegnen.

 


Eindrücke vom Netzwerk-Treffen in Hechingen am 16.06.2023